Formelle und informelle Bildung – Verläufe und Teilhabe

Teilhabe an Bildung ist eine wesentliche Voraussetzung für gesellschaftliche Teilhabe. Die Grundlagen für den Verlauf von Bildungswegen werden schon in der Kindheit gelegt. Welche Form der Kinderbetreuung hilft, um auf die Schule vorbereitet zu sein? Wie gelingt es Schulen, den Einfluss von Unterschieden in den sozialen und Bildungshintergründen der Familien auf Schulerfolge so gering wie möglich zu halten? Wie gelingt der Übergang von der Schule in den Beruf? Wie gelingt Ausbildung? All dies sind Fragen, die immer mehr an Bedeutung gewinnen.
Auf der einen Seite steht die Frage nach dem Bildungserfolg bzw. nach gelingenden Übergängen, auf der anderen Seite stehen die Voraussetzungen des Bildungssystems, die in den Blick genommen und verbessert werden müssen, um eine möglichst gute Bildungsteilhabe für alle zu realisieren.

Seit 2008 hat sich das Thema Bildungsverläufe und -teilhabe zu einem Schwerpunktthema von Zoom e.V. entwickelt. In Göttingen selbst wurde gemeinsam mit lokalen Partner*innen ein kommunales Übergangsmanagement installiert. Hierfür hat Zoom e.V. z.B. eine Längsschnittstudie zum Verbleib von Schulabgänger*innen, die einen Förder-, Haupt- oder Realschulabschluss anstreben, durchgeführt. Solche Längsschnittstudien wurden in ähnlichem Design auch in anderen Kommunen durchgeführt (in den Landkreisen Osterode am Harz und Stade). Auch besonders gefährdete Gruppen von jungen Menschen im Bildungssystem (z. B. Flüchtlinge mit prekärem Aufenthaltsstatus) stehen im Fokus unserer Arbeit.
Genauso ist die Umsetzung des Bildungs- und Teilhabepakets zur Unterstützung von Kindern und Jugendlichen aus einkommensschwachen Haushalten Gegenstand verschiedener Forschungsprojekte.
Zudem ist Zoom e.V. an der Entwicklung von Ansätzen kommunaler Bildungsberichterstattung beteiligt.

Für Kinder und Jugendliche sind auch außerschulische, informelle Bildungsorte für soziales, partizipatives und prozessorientiertes Lernen von Bedeutung. Als informeller Bildungsort gilt auch die Offene Kinder- und Jugendarbeit. Neben Frei- und Rückzugsräumen bietet sie vielfältige Möglichkeiten und gehört deshalb in vielen Kommunen zur grundlegenden Infrastruktur für Kinder und Jugendliche. Auch diese Angebote werden durch veränderte Rahmenbedingungen – Stichworte sind hier etwa kommunale Finanzierungsrestriktionen, der Trend zur Ganztagsschule oder gesellschaftliche Erwartungen – herausgefordert. Seit 2019 evaluiert Zoom e.V. das Rahmenkonzept Offene Kinder- und Jugendarbeit in Göttingen.

Abgeschlossene Projekte zum Thema:

  • Evaluation des „Rahmenkonzepts Offene Kinder- und Jugendarbeit in Göttingen“
    Im Auftrag der Fachdienstleitung Jugendarbeit/ Jugendförderung der Stadt Göttingen führte Zoom e.V. die Evaluation des „Rahmenkonzepts Offene Kinder- und Jugendarbeit in Göttingen“ durch. Die Evaluation beschäftigte sich mit dem Umsetzungsprozess des im Jahr 2012 verabschiedeten Rahmenkonzepts. (Laufzeit 01/2019-09/2019)
  • Bildungsmonitoring Südniedersachsen
    Gemeinsam mit der Bildungsregion Göttingen entwickelte Zoom e.V. für die Region Südniedersachsen ein kennzahlengestütztes Bildungsmonitoring. (Laufzeit 06/2015 – 2020)
  • Jugendberufshilfe nach dem SGB II in der Stadt Göttingen
    Im Auftrag der Beschäftigungsförderung Göttingen KAöR analysierte Zoom e.V. die Angebote der Jugendberufshilfe, um hieraus einen voraussichtlich alle zwei Jahre erscheinenden Bericht zu erstellen. (Laufzeit 12/2017 – 04/2018)
  • Bildungsbericht Landkreis Diepholz
    Der Landkreis Diepholz hat Anfang 2017 einen ersten kennzahlengestützten Bildungsbericht vorgelegt. Mit der Erstellung des Bildungsberichtes hatte der Landkreis Zoom e.V. beauftragt. (Laufzeit 12/2015-12/2016)
  • Übergangsberichterstattung für die Stadt Göttingen
    Der Übergang Schule – Beruf ist ein wichtiges Segment in der Entwicklung von Berufsperspektiven. Bei der Gestaltung des Übergangs erhält die Kommune eine immer stärkere Rolle. Um die Gestaltung auf eine verlässliche Grundlage zu stellen bedarf es einer guten Datengrundlage. Es gibt viele Statistiken, aber immer nur einzelne für Teilbereiche, es entsteht kein Gesamtbild der Situation vor Ort. Um diese Lücke zu schließen, erhielt Zoom e.V. eine Förderung aus dem Fonds für Ausbildung der Beschäftigungsförderung Göttingen KAöR, um Möglichkeiten auszuloten wie eine sog. Übergangsberichterstattung aussehen könnte. (Laufzeit 10/2012-12/2012)
  • Studie Bildungsbeteiligung von Kindern und Jugendlichen in unsicheren Aufenthaltsverhältnissen
    In diesem Projekt untersuchten wir die Schwierigkeiten und Hürden aber auch die Erfolge in den Bildungs- und Ausbildungsverläufen von Jugendlichen in unsicheren Aufenthaltsverhältnissen. Die Untersuchung wurde gefördert durch die Robert-Bosch-Stiftung. Der ausführliche Forschungsbericht (download) und eine Broschüre für die Praxis (download) liegen vor. (Laufzeit 03/2012-08/2013)
  • Bildungsverlaufsstudie Landkreis Stade
    Im Auftrag des Bildungsbüros des Landkreises Stade führte Zoom e.V. eine Bildungsverlaufsstudie zum Verbleib von Abgangsschüler/innen im Landkreis Stade durch. Die Basiserhebung an Förder-, Haupt-, Real-, Ober und Gesamtschulen fand zum Ende des Schuljahres 2012/13 statt. Im Jahr 2014 wurde ein zweiter Befragungsdurchgang mit allen Teilnehmenden der ersten Befragungswelle realisiert.
  • Studie Regionales Übergangsmanagement Osterode am Harz
    Im Auftrag des Regionalen Übergangsmanagements Osterode am Harz führte Zoom e.V. eine Längsschnittstudie zum Verbleib von Abgangsschüler/innen im Landkreis Osterode am Harz durch. (Laufzeit 05/2011-08/2013)
  • BOC – Berufsorientierungscamps Nordrhein-Westfalen
    Evaluationsauftrag des IAB in Kooperation mit der Sozialforschungsstelle Dortmund (sfs), bei dem Berufsorientierungscamps an 40 Standorten in Nordrhein-Westfalen untersucht wurden. (Laufzeit 09/2010-03/2012)
  • Regionales Übergangsmanagement
    In Kooperation mit der Volkshochschule Göttingen und dem Projektträger Beschäftigungsförderung Göttingen kAöR beteiligte sich Zoom e.V. am BMBF und ESF-geförderten Aufbau eines regionalen Übergangsmanagements in Göttingen. (Laufzeit 2008-2012)
  • Moderation Workshops LISA-Fachkräfteprogramm
    Moderation von 14 Workshops in drei Kommunen, die im Rahmen des LISA-Fachkräfteprogramms von der Robert-Bosch-Stiftung gefördert wurden. (Laufzeit 09/2010-12/2011)
  • Produktionsschule
    Die Beschäftigungsförderung Göttingen hatte als Träger der Produktionsschule Zoom e.V. beauftragt in einer Zwischenbilanz zu untersuchen, inwieweit die Produktionsschule mit ihrem Ansatz erfolgreich ist. (Laufzeit 01/2010-07/2010)
  • Jobcenter Jugend: Befragung jugendlicher Erwerbsloser
    In diesem Projekt befragten wir im Auftrag der Beschäftigungsförderung Göttingen jugendliche Erwerbslose zu ihren Erfahrungen mit Maßnahmen und Fallmanagement sowie zu ihren Unterstützungswünschen. (Laufzeit 11/2007-02/2008)

Ansprechpartner: Nils Pagels